home
fr | de

Julie Campiche Quartet / Julie Campiche @ The Gonville Hotel

Bild © Sophie Le Meillour
 
Abenteuerlich und geheimnisvoll erhellte das Julie Campiche Quartett

(Deepl Übersetzung) 

Julie Campiche ist etwas anderes: eine Jazz-Harfenistin mit einem inspirierenden Quartett, die den Jazz in eine andere Dimension führt. Das kann bedeuten, dass man atonales Gequietsche für eine gefühlte Ewigkeit erträgt. Nicht so bei dieser Schweizer Künstlerin: Julies Band ist zwar elitär, aber schön, musikalisch und tiefgründig. Fünf Minuten nach der ersten Nummer Aquarius war klar, dass wir uns in den Händen eines Visionärs befinden - und das auf eine überzeugende Art und Weise. Die Klänge waren für mich einzigartig. Clemens Kuratle - am Schlagzeug - und elektronische Zauberei - beschworen das Meer und eine Art Aufruhr herauf, Leo Fumagalli 's klanglich hervorragendes Saxophon überraschte mit einem gestörten Kontrapunkt und Akkorden, die bis zum Bruchpunkt gehalten wurden. Manu Hagmann am Kontrabass hielt das Timing und die Tiefe perfekt, während Julie Campiche selbst die Harfe als eine Art jenseitige, geheimnisvolle Taktart behandelte. Erst danach erzählte sie uns, dass das Stück zu Ehren des Namens des SOS-Bootes geschrieben wurde, das von der italienischen Regierung verurteilt wurde, weil es versucht hatte, ein Boot mit ertrinkenden Flüchtlingen zu retten. Wir waren dabei gewesen - damals in den Wellen. Von ihrem neuen Album 'You Matter' präsentierten sie uns auch 'Other Share', das von der Beziehung zwischen den Facetten des eigenen Ichs inspiriert ist, im Gegensatz dazu verspielt und fast melodisch. Ausschnitte von Greta Thunberg tauchten plötzlich aus der wunderbar komplexen Klanglandschaft "Wake up Wake up" auf, und das war Julie selbst, die von ihrer magischen Harfe sang.  

Dies ist die Musik der Zukunft, die hier und jetzt aufgeführt wird. Campiche und ihr Quartett haben etwas Wichtiges und Dringendes zu sagen. Die Musik dient ihrem Zweck. Mit ihrem charmanten Schweizer Stil konfrontieren sie mit den großen Fragen unserer Zeit. Kein Eskapismus, aber auch kein Bekehrungseifer, sie nutzen ihre Kunst, um ihre Überzeugungen zu vermitteln. Wir haben heute Abend der Zukunft zugehört 

Sie - und die anderen - sind eine Gruppe, die man im Auge behalten sollte. Glückwunsch an David Gower und Cambridge Modern Jazz, dass sie eine so radikale, talentierte und visionäre Band auf die Beine gestellt haben. Das Julie Campiche Quartet ist morgen im Vortex Club beim London Jazz Festival zu Gast, wir haben es hier zuerst gehört. 

Julie Campiche ist eindeutig etwas anderes - etwas außergewöhnlich Brillantes und Überraschendes.


Anne Garvey
The Cambridge Critique / 18. Nov. 2022

>> Link zur originelle Quelle
www.manusound.net